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Elternzeitreise Teil 2 – 2 Wochen Fjordnorwegen über die schönsten Landschaftsrouten

Zweimal Norwegen und zurück

Ja, wir sind tatsächlich innerhalb von 2 Monaten gleich zweimal nach Norwegen gefahren. Warum? Corona, muss ich mehr sagen? Verrückte Zeiten erfordern eben verrückte Entscheidungen. Die insgesamt 7 Wochen in Norwegen, waren eine unglaublich schöne Erfahrung für uns und wir sind sehr dankbar, dass wir unseren Traum einer Elternzeitreise in diesen Zeiten überhaupt verwirklichen konnten.

Generell war wohl 2020 unser verrücktestes Reisejahr. Wir hatten sehr viel geplant für 2 Monate Elternzeit. Im Frühjahr sollte es durch Norwegen gehen und im Herbst den Balkan entlang. Und dann kam Corona. Wir waren in der glücklichen Situation, durch unseren Camper flexibel reagieren zu können und so konnte unsere Familienzeit auf Reisen, trotz des ganzen Wirrwarrs und gefühlt tausendmal umplanen, doch noch stattfinden.

Das Corona-Chaos geht weiter

Nachdem der erste geplante Trip nach Norwegen schon ins Wasser gefallen war und wir stattdessen eine Tour durch Deutschland unternommen haben (Elternzeitreise Teil 1), war zunächst geplant in den 2 Wochen Sommerurlaub die Basti noch hatte, nach Norwegen zu fahren und danach die Elternzeit nach Kroatien. Also fast wie geplant, nur ein bisschen abgespeckt.

Wir hatten uns schon gefreut, dass Norwegen endlich seine Grenzen wieder geöffnet hatte und wir diesmal wie geplant fahren konnten. 2 Wochen Fjordnorwegen über die schönsten Landschaftsrouten. Die Sommersachen für Kroatien standen aber schon bereit.

Im Urlaub dann, wurde die Lage in Kroatien immer brisanter und Norwegen gefiel uns so gut, dass wir spontan entschieden haben eben nochmal hoch zu fahren. Bleiben ging nicht, weil Basti noch eine Woche zwischendrin arbeiten musste bevor der zweite Elternzeitmonat begann. Die Anfahrt ist zwar weit, aber wir könnten ja diesmal über den Landweg fahren und uns wenigstens die Fähre sparen. Tja, ihr werdet es mitbekommen haben, Norwegen hat seine Einreisebestimmungen wöchentlich geändert und immer mehr Länder in Europa auf die rote Liste gesetzt (was 10 Tage Quarantäne bei Einreise bedeutet hat). Wir hatten geradeso Glück und sind dienstags bevor die Quarantänepflicht für Deutschland samstags wieder eingeführt wurde dann doch mit der Fähre (Landweg ging ja dann doch nicht, da Schweden und Teile von Dänemark auch zu roten Gebieten erklärt wurden) in Larvik eingereist.

Ihr seht ein unglaubliches Chaos – da soll mal jemand was planen…

Aber nun erstmal zum ersten Teil in Norwegen.

2 Wochen Fjordnorwegen über die schönsten Landschaftsrouten

Wir haben uns diesmal keine genauen Punkte oder Sehenswürdigkeiten, wie auf unserem letzten Norwegentrip, ausgesucht, sondern sind einfach die Nationalen Touristenstraßen entlang gefahren. Zumindest einige davon. Diese Straßen wurden als besonders sehenswert ausgezeichnet und da wir uns einfach treiben lassen wollten, war das genau das Richtige für uns.

Diese Straßen sind wir gefahren:

  • Hardanger
  • Hardangervidda
  • Aurlandsfjellet
  • Gaularfjellet
  • Gamle Styrnefjellsvegen
  • Sognefjellet
  • Valdresflye
  • Rondane

Auf dem zweiten Teil unserer Norwegenreise sind wir auch noch die Scenic Routes entlang der Helgelandsküste, der Lofoten, Andoya und der Insel Senja und somit 12 der insgesamt 18 norwegischen Landschaftsrouten gefahren (Ryfylke sind wir auf der letzten Reise gefahren). Eine Auflistung und weitere Infos über diese, findet ihr auf Norwegische Landschaftsrouten (nasjonaleturistveger.no).

Unsere Route im Überblick (Karte nicht interaktiv)

Die Anreise

Für die Reise durch Deutschland bis nach Hirtshals in Dänemark haben wir uns 2 Tage Zeit genommen, was für den Knirps doch etwas anstrengend war. Anschließend ging es mit der Fähre von Hirtshals nach Kristiansand. Die Fähre war nicht voll belegt und viele Leute, wie auch wir, haben auf den Gängen Masken getragen. Desinfektionsmittelspender hingen ebenfalls überall und so haben wir uns doch sehr sicher gefühlt. Für den Knirps hatten wir ein paar Snacks und Spielzeuge eingepackt und die 3 ½ Stunden so gut rumbekommen. Auch wenn der erste Zahn sich ausgerechnet jetzt bemerkbar gemacht hat.

In Kristiansand angekommen ging es erstmal auf den ersten Stellplatz in Mandal, den wir (unnötigerweise) vorher reserviert hatten (es waren ja immer noch Ferien und die Grenzen sind gerade wieder aufgegangen, da wussten wir nicht wie voll es wird).

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Roldal. Bei schönstem Wetter haben wir durch schöne Landschaft ein bisschen Strecke machen können und sind abends auf dem Campingplatz, den wir das Jahr davor schon besucht hatten, angekommen. Die Befürchtung, dass es voll werden könnte in Norwegen hat sich weiterhin nicht erfüllt. Wir standen fast ganz alleine mit nur einem weiteren Camper auf dem Campingplatz.

Hardanger

Am nächsten morgen sind wir zwischen den Wolken und bei Nieselregen aufgewacht. Trotzdem waren wir bester Stimmung. Wir machten uns fertig und fuhren zur ersten Scenic Route, Hardanger. Die Route führt von Latefoss bis nach Granvin am Sorfjord und am Hardangerfjord entlang. Wir sind die Strecke allerdings nur bis Kinsarvik gefahren, um von dort Richtung Hardangervidda aufzubrechen. Man fährt hier durch Örtchen die vom Obstanbau geprägt sind und findet alle paar Meter kleine Selbstbedienungsstände, an denen man Obst der Saison und manchmal auch Marmeladen oder Säfte kaufen kann. Man nimmt sich einfach ein Päckchen und wirft das Geld in die Kasse. Letztes Jahr haben wir hier Pflaumen gekauft, dieses Jahr gab es Himbeeren und Erdbeeren.

Scenic Route Hardanger

Hardangervidda

In Kinsarvik sind wir ab Richtung Hardangervidda abgebogen, die größte Hochebene Europas. Die Landschaftsroute beginnt in Eidfjord und führt neben dem Nationalpark entlang, bis nach Haugastol Richtung Geilo. Der erste Sehenswerte Stopp führte uns zum Voringsfossen, den wir hier letztes Jahr schon besucht hatten. Leider war die neue Aussichtstreppe die über die imposanten Wasserfälle führt noch nicht geöffnet, da waren wir eine Woche zu früh. Trotzdem haben wir die Aussicht genossen und fuhren dann den nächsten Campingplatz kurz hinter dem Voringsfossen an. Hier standen wir idyllisch am Fluss und genossen die Aussicht.

Scenic Route Hardangervidda - Vøringsfossen
Scenic Route Hardangervidda
Scenic Route Hardangervidda

Wanderung zum Hydalshjallen

Am nächsten Tag ging es weiter die Hochebene entlang. Man fährt eigentlich nur daran vorbei, aber die Aussichten sind fantastisch. Wir fuhren bis nach Gol und bogen hier ab Richtung Hemsedal. Hier bogen wir wieder ab und fuhren über eine kleine Zollstraße (man kann hier mit Karte bezahlen) zum See Vatvatn um von hieraus unsere erste Wanderung zum Hydalshjallen zu machen. Die Wanderung ist sehr leicht, kurz und sanft ansteigend und oben hat man eine fantastische Aussicht. Noch dazu ist die Wanderung eher unbekannt und daher kaum touristisch. Wir übernachteten hier ganz alleine am See und genossen den schönen Sonnenuntergang.

Wanderung zum Hydalshjallen

Aurlandsfjellet

Nach unserem Wanderabstecher führte uns der Weg weiter über den Aurlandsfjellet. Dieser Gebirgspass verbindet die beiden Orte Aurlandsvangen und Lærdalsøyri und wird im Volksmund auch „Schneeweg“ genannt, da hier bis in den Hochsommer noch Schnee liegt. Bekannt auf dem Weg ist vorallem die Aussichtsplattform Stegastein, von der man einen tollen Ausblick über den Aurlandsfjord hat. Viele Touristen kommen allerdings nur zur Aussichstplattform, dabei ist der ganze Weg wirklich sehenswert.

Scenic Route Aurlandsfjellet
Scenic Route Aurlandsfjellet

Gaularfjellet

Am nächsten Tag sollte es über den Gaularfjellet gehen. Leider war es sehr verregnet, weshalb wir wenig Aussicht, dafür aber eine mystische Atmosphäre genießen konnten. Auch hier gibt es wieder eine tolle Aussichtsplattform.

Scenic Route Gaularfjellet
Scenic Route Gaularfjellet
Scenic Route Gaularfjellet

Gamle Styrnefjellsvegen

Eine der schönsten Strecken auf unserer Route war der Gamle Styrnefjellsvegen. Diese alte Verbindungsstraße zwischen Videseter und Grotli wurde komplett von Hand aus dem Fels gehackt, gesprengt und gefräst und ist ein echtes Erlebnis mit wunderschönen Landschaften. Mittlerweile wurde die Straße teilweise saniert, ist aber nur in den Sommermonaten befahrbar.

Ein Stück vor Geiranger haben wir auf einem Rastplatz mit einigen anderen Wohnmobilen übernachtet. Auf die sehr bekannte (und überlaufene) Aussichtsplattform auf dem Dalsnibba haben wir aufgrund der Kosten verzichtet, denn um dort hinzugelangen wird eine Mautgebühr von ca. 17€ fällig.

Scenic Route Gamle Styrnefjellsvegen
Scenic Route Gamle Styrnefjellsvegen

Sognefjellet

Der Sognefjellet ist der höchstgelegene Gebirgspass in Norwegen und führt direkt am Jotunheimen Nationalpark vorbei. Er startet in Lom, wo man eine der bekannten Stabskirchen besichtigen kann, bis nach Gaupne. Die Landschaft ist einfach atemberaubend, aber das ist leider kein Geheimtipp, daher muss man sich die Straße mit vielen anderen teilen.

Scenic Route Sognefjellet

Valdresflye

Die Valdresflye Landschaftsroute ist eine knapp unter 50 km lange Straße, die durch atemberaubende norwegische Berglandschaft führt. Sie verläuft zwischen Garli (nördlich von Beitostølen) und Hindsæter in Vågå. Es ist die zweithöchste Passstraße Norwegens, und sie «schwebt» weit und frei über das Hochgebirgsplateau Valdresflye. Auch diese Strecke ist eine der beliebtesten der Landschaftsrouten und daher touristisch gut besucht.

Scenic Route Valdresflye

Rondane

Die Landschaftsroute durch den Rondane Nationalpark war für uns die am wenigsten spektakuläre. Für einen Roadtrip hat uns hier nur der Teil durchs Gebirge wirklich gut gefallen. Die Strecke ist allerdings ganzjährig befahrbar und soll für Fahrradtouren gut geeignet sein.

Scenic Route Rondane
Scenic Route Rondane

Das war auch schon der erste Teil unserer Norwegenreise. Im zweiten Teil geht es weiter zu den Lofoten uns Senja.

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