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Nepal – Einmal Dschungel und zurück – Chitwan Nationalpark

Früh morgens sind wir von Bhaktapur zurück nach Kathmandu aufgebrochen, um von dort aus einen Bus zum Chitwan Nationalpark zu nehmen. Raju kam nochmal vorbei, um sich erstmal für die nächsten Tage von uns zu verabschieden. Der Bus war ein für europäische Verhältnisse gewöhnlicher Reisebus, in Nepal aber wohl schon fast als luxuriös zu bezeichnen. Unsere nepalesischen Freunde haben sich zumindest lieber von jemandem abholen gelassen, als mit den normalen öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Kommentar dazu: „Public transport sucks!“.

Aus Kathmandu heraus kamen wir auf schmale Straßen, die sich an die Felswände pressten und neben denen steile Abhänge lagen. Die Straßen waren immer noch unter Reparatur durch das Erdbeben, und die vielen Baustellen beschleunigten die Reise nicht gerade.

Überall entlang des Weges befanden sich kleine Behausungen und Geschäfte, die Kleinigkeiten an Bauarbeiter und Touristen verkauften. Hier begegneten wir auch zum ersten Mal landestypischen Stehklos. Ich muss sagen, das war das Gewöhnungsbedürftigste der ganzen Reise für mich. An einem Halt fragten wir nach einer Toilette und wurden dann von freundlichen Anwohnern in ihr Haus gebeten. Es schien selbstverständlich, aber wir haben dennoch ein wenig Geld dafür bezahlt.

Die Straßen waren voll und über die rasanten Überholmanöver der Busfahrer sollte man besser nicht zu viel nachdenken. Auch über gelegentlich umgekippte LKWs nicht, die wir alle paar Kilometer im Straßengraben liegen sahen…

Nach nur 200km – aber 8 Stunden Fahrt – kamen wir endlich im Chitwan an. In einer kleinen Stadt begegneten uns auch gleich die ersten Elefanten. Wir hatten vorher noch nie Elefanten außerhalb von Zoos gesehen und die Selbstverständlichkeit, mit der sie sich hier in das Gesamtbild einfügten, erstaunte uns.

An der Bushaltestelle wurden wir von einem Jeep des Hotels abgeholt und es ging erst mal in rasantem Tempo über sehr holprige Schotterpisten. Ich dachte ich breche mir alle Knochen ^^. Im Hotel angekommen und gerade beim Einchecken, kam plötzlich der Dschungelguide des Hotels und fragte uns „Wanna see Rhino?“. Wir erstmal „äääh, ja klar!“. Wir mussten nur durch den kleinen Garten des am Fluss liegenden Hotels gehen und schon sahen wir am anderen Flussufer ein Nashorn, dass sich gerade nach einem gemütlichen Bad auf den Heimweg machte. Wir fragten, ob die Nashörner hier oft zu sehen seien, worauf man uns antwortete, mal so mal so „sometimes lucky, sometimes not“.

Blick vom Hotel River Side East Rapti River bei Sonnenuntergang

Am Abend zeigte uns dann noch ein Hotelmitarbeiter den kleinen Ort und die nähere Umgebung, wo wir auch schon ein weiteres Nashorn und einige Krokodile sahen.
Früh am nächsten Morgen, ging es zu einer Kanufahrt bei Sonnenaufgang. Alles lag noch im Nebel, was eine mystische Atmosphäre hervorrief. Mit dem Kanu fuhren wir den Fluss herunter und sahen viele Wasservögel, Rehe, ein weiteres Nashorn (was diese Betraf, hatten wir wohl sehr viel Glück) und fuhren nur zwei Meter entfernt an Krokodilen vorbei.

Pfahlbauten bei Sonnenaufgang

Männer und Flöße im Nebel bei Sonnenaufgang

Elefant im Morgennebel

Kormoran Nepalesin beim Wäsche-Waschen Sika-Hirsch Krokodil

Marabu Vogelschwarm Krokodil und Gavial

Irgendwann stiegen wir aus und gingen mit unserem Guide auf einen Dschungelspaziergang. Dieser wies uns erstmal, mit einem wenig gefährlich anmutenden Stock bewaffnet, ein und meinte, falls wir einen Tiger sehen, sollten wir, wenn möglich, so schnell wie möglich auf den nächstbesten Baum klettern. Ähm… ok… O.O Gott sei Dank sind Tiger so schlechte Kletterer, habe noch nie ne Katze nem Baum gesehen^^  Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich es schade fand oder schlussendlich froh darüber war, dass wir keinen Tiger gesehen haben. Lediglich frische Spuren sahen wir, was ich auch schon sehr aufregend fand. Am Schluss der Tour ging es zum Elephant Breeding Center, also der Elefantenaufzuchtstation, wo mich ein kleiner Elefant fast umgerannt hat, bei dem Versuch ein Foto von ihm zu schießen xD. Aber sooo süß die Kleinen!

Elephant Breeding Center Elephant Breeding Center

Mittags hatten wir ein bisschen freie Zeit, in der wir im schönen Garten am Fluss des Hotels lagen und die Sonne genossen. Abends unternahmen wir dann eine Elefanten Safari. Für mich war dies der spannendste Teil, da ich so begeistert von den Tieren war. In einem Korb, auf deren Rücken, saßen immer vier Leute und wir zogen in einer Kolonne auf den gutmütigen Dickhäutern von Dannen. Auch hier begegneten uns keine sehr seltenen Tiere, dafür aber ein Wildschwein, dass gemütlich in einem Loch schlief, ein paar Affen und das Highlight, eine Nashornfamilie mit Baby! Das tolle war, dass sich die Tiere von den Elefanten überhaupt nicht gestört fühlten und wir daher, trotz der vielen Leute, alles ungestört beobachten konnten.

Elephant Safari Nashornfamilie

Babynashorn Nashorn mit Jungem

Dschungel Äffchen Elephant Safari

Am Abend fanden im Hotel traditionelle Stabtänze der Tharu statt. Diese sind eine Volksgruppe in dieser Gegend und gelten als anerkannte Minderheit. Die Tänzer tanzten in einem Kreis und schlugen dabei rhythmisch ihre Stäbe gegeneinander. Am Schluss luden sie die Zuschauer ein mitzumachen, aber wir waren nach dem langen Tag zu müde und am nächsten Morgen sollte es schon weiter, wieder 8 Stunden, nach Pokhara gehen. Auf Widersehen Chitwan Nationalpark!

Hier findet ihr nochmal den kompletten Bericht:
Nepal Reisevorbereitung
Warum Nepal?
Kathmandu – die ersten Eindrücke
Kathmandu
Eine Hochzeit auf Nepalesisch
Bhaktapur
Chitwan Nationalpark
Pokhara
Trek nach Ghandruk

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