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Für eine Reise nach Nepal braucht es einiges an Vorbereitung. Aber keine Angst, es sieht schlimmer aus als es ist.
Wir hatten für unsere Nepalreise recherchiert, was es alles zu beachten ist, und waren ein bisschen überfordert mit der riesigen Masse an Informationen. Im Nachhinein war aber alles halb so wild. Deshalb möchte ich euch hier die 6 Dinge, die man wissen oder bei der Reisevorbereitung beachten sollte, mitteilen.
Das Visum
Für die Einreise nach Nepal braucht man ein Visum. Man kann dies vorab bei der nepalesischen Botschaft in Berlin beantragen, das ist aber mit etwas Papieraufwand verbunden. Darum haben wir den einfachen Weg genommen – bei Einreise am Flughafen.
Die Gebühr für ein 15 Tage Visum beträgt 25USD (30 Tage 40USD). Die Visagebühren kann man in Dollar, Euro oder anderen konvertiblen Währungen bezahlen. Sehr genau nehmen es die Beamten hierbei nicht, wir haben in Euro bezahlt und Dollar rausbekommen.
Außerdem benötigt man ein Passfoto (es wird empfohlen hiervon mehrere dabei zu haben). Die Einreisedaten können sowohl herkömmlich auf einen entsprechenden Zettel eingetragen und mit dem Passbild vorgelegt werden, als auch an einem Automaten eingegeben werden. Dieser macht dann auch gleich Passbilder sodass wir unsere mitgebrachten gar nicht benötigten. Der Automat war selbsterklärend, aber dennoch kam uns direkt ein freundlicher Flughafenmitarbeiter zur Hilfe.
Trekking Permission
Möchte man in Nepal wandern, braucht man eine Trekking Permission.
Wir haben diese ganz unkompliziert über unseren Freund Raju von Ramdung Expeditions bekommen, der uns bei der Planung und Organisation unterstützt hat. Wir mussten nur vorab eine Kopie unseres Personalausweises per Email schicken.
Es wird dringend davon abgeraten, alleine ohne Guide loszustiefeln. Es gibt zahlreiche Agenturen, die einen bei der Planung und vor Ort unterstützen ohne das die Individualität darunter leidet. Dies ist eher eine Sicherheitsfrage.
Stromversorgung
Stromausfall. Das kommt in Nepal täglich vor. Die Stromversorgung ist nicht den ganzen Tag und in der ganzen Stadt gewährleistet. Die Viertel in den Städten haben immer abwechselnd Strom. Allerdings haben die meisten Hotels, Läden und Restaurants in Thamel (Kathmandu) eigene Generatoren, die zumindest die notwendigsten Geräte am Laufen halten. Wir hatten eigentlich keine Probleme unsere Geräte zu laden, hatten aber zur Sicherheit eine Powerbank dabei. Wir hatten auch den Eindruck das der Stromausfall die Leute nicht weiter störte.
Außerdem benötigt man einen Adapter für die Steckdosen (Typ C/D/M). Die Netzspannung beträgt wie in Deutschland 230V und die Frequenz 50Hz.
Was sollte in die Reiseapotheke?
Hier kommt es sicher darauf an, ob man eine mehrwöchige Trekkingtour macht oder nur eine Kulturreise. Wir haben eine Rundreise mit einem kurzen Trek gemacht, daher haben wir viele Medikamente (Gott sei Dank) nicht gebraucht.
Das hatten wir dabei:
- Schmerzmittel (Paracetamol, Aspirin)
- Mittel gegen Übelkeit, Reisekrankheit
- Tabletten gegen Durchfall und Abführmittel
- Elotrans-Pulver (orale Elektrolytzufuhr – gleicht Salz- und Wasserverluste bei Durchfallerkrankungen aus)
- Medikamente zur Wundbehandlung
- Augentropfen, Halstabletten, Nasenöl
- Mückenschutz (den brauchten wir besonders in Pokhara, da es hier viele Seen gibt)
Was man mitnehmen sollte
Auch hier gilt natürlich: Kommt ganz darauf an was man macht. Für unsere Rundreise (Stadt, Dschungel, Berge) haben wir jede Menge Zeug mitgenommen – und nicht wirklich alles gebraucht. Außerdem gibt es vor Ort alles Mögliche, was das Trekkerherz begehrt, zu einem deutlich günstigeren Preis (zur Qualität kann ich nichts sagen, da wir alles zu Hause gekauft hatten).
Das haben wir alles mitgenommen:
- Großer Rucksack, Duffel-Bag, Seesack für das Hauptgepäck. Einen Koffer können die Träger nicht mit anderen Gepäckstücken zusammenschnallen (haben wir vor Ort bekommen)
- Wanderschuhe
- Zweites, leichtes Paar Schuhe für die Städte
- Trinkflasche und Wasserreinigungstabletten (haben wir kaum gebraucht, es gab selbst in den Bergen immer Wasser von Einheimischen zu kaufen, aber für längere Treks sicher ratsam)
- Kleiner Tagesrucksack
- Warme Jacke, regen- und windabweisende Kleidung (Regenjacke, Gore-Tex-Jacke),
- mehrere Paar warme, gut gepolsterte Socken für Wanderungen
- Eine Mütze, einen Schal (oder Halstuch) und Handschuhe
- Eine kleine Taschenlampe
- Reiseapotheke
- Kopien aller wichtigen Reisedokumente (Pass, Visum, Flugticket, Versicherungspolice)
- Sonnenbrille
- Sonnenschutzcreme
- 2-3 Passbilder
- Mückenschutzmittel
- Halsbonbons gegen die trockene Höhenluft
Zu der warmen Kleidung muss ich sagen, dass diese für uns völlig überflüssig gewesen ist. Als wir unseren Trek gestartet haben war es 30°C und wir haben geschwitzt ohne Ende. Da wir auch nicht bis ganz oben durchgehalten haben, war das nur unnötiges Gepäck. Bei der Kleidung kommt es ganz erheblich darauf an wie lange und vor allem wo man wandert. Wir haben es da ein bisschen zu gut gemeint…
Wie man sich verhalten sollte
Hier haben wir uns regelrecht verrückt gemacht. Wir wollten auf keinen Fall irgendetwas falsch machen, da wir ja nicht nur bloße Touristen waren, sondern auf eine Hochzeit eingeladen worden sind. Deshalb stelle ich euch hier mal die Ratschläge vor, die ich vorab recherchiert habe, und wie wir es schlussendlich empfunden haben.
„Es ist besser ordentlich angezogen zu sein. Man braucht sich keineswegs steif und formell anzuziehen, sondern kann ruhig bequeme Kleidung wählen, die den Körper weitgehend bedeckt. Jedoch kurze, knappe Kleidung, Shorts, Sonnentops und Strandkleidung, unbedeckte Schultern und freier Rücken sind in Nepal nicht angemessen.“
Wer in Nepal in Strandkleidung unterwegs ist, ist wohl am falschen Ort. Wenn man sich aber die Einheimischen betrachtet, besonders die Frauen in ihren Saris, deren Oberteile oft einen freien Rücken und keine Ärmel haben, kann ich diesen Ratschlag nicht bestätigen. In Tempeln sollte es selbstverständlich sein, sich etwas bedeckter zu halten.
„Fühlen Sie sich nicht beleidigt, wenn eine nepalesische Frau zögert, Ihnen die Hand zu geben. Normalerweise gibt man in Nepal nicht die Hand, besonders nicht Frauen, sondern grüßt mit “Namaste”, einer Geste, die an eine Gebetshaltung erinnert, bei der die beiden Handflächen zusammengelegt werden.“
Unter älteren trifft dies sicher zu, allerdings sind die jüngeren Nepalesen da nicht so streng und da kommt es durchaus vor das man auch mal die Hand schüttelt. Wenn man jemanden nicht kennt, ist das „Namaste“ aber immer die richtige Wahl. Uns wurde hierzu aber auch gesagt, dass dies eine sehr höfliche Begrüßung ist und wir nicht in jedem Geschäft den Verkäufer oder auch den Taxifahrer usw. mit „Namaste“ begrüßen müssen.
„Öffentliche Gesten der Zuneigung zwischen Mann und Frau sind in Nepal nicht üblich und werden besonders von der älteren Generation missbilligend gesehen. Vermeiden Sie daher bitte derartige Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit.“
Dieser Ratschlag stimmt. Allerdings haben wir uns besonders hiermit total verrückt gemacht. Wir haben uns in der Öffentlichkeit kaum auch nur irgendwie berührt, was völlig übertrieben war. Küssen und innige Umarmungen sollte man lassen, aber Händchenhalten darf man schon noch.
„Almosen erzeugen noch mehr Bettler, lösen aber die zugrunde liegenden Probleme keineswegs! Aus diesen Gründen sollten Sie die Bettelei nicht noch mit Ihrer Großzügigkeit weiter fördern. Wenn Sie wirklich Gutes tun wollen, fragen Sie Ihren Tourenleiter/Guide danach und spenden Sie Geld an eine Schule, ein Waisenhaus oder eine andere Einrichtung, aber nicht an Straßenbettler (auch wenn diese noch so rührige Geschichten auftischen!)“
Bettler begegnen einem leider sehr oft und es ist häufig sehr schwer dies mitanzusehen, aber wie in dem Ratschlag genannt, sollte man lieber eine Spende tätigen.
„Benutzen Sie die Safes der Hotels für Wertsachen. Lassen Sie Geld oder Wertsachen nicht offen im Zimmer liegen.“
Unsere Hotels hatten nie einen Safe, aber wir hatten unsere Wertsachen immer bei uns, von daher…
„Tischsitten in Nepal sind ganz anders als zu Hause. In einem typischen nepalesischen Haushalt mag es weder Teller, Messer, Gabeln oder Löffel zu Tisch geben. Die Nepalesen benützen die rechte Hand zum Essen. Das heißt jedoch nicht, dass Gäste keine Gabeln oder Löffel benützen dürfen.“
Das stimmt. Auch wenn in Restaurants auch Nepalesen oft mit Gabel und Löffel essen. Als Ausländer bekommt man immer sofort Besteck.
„Berühren Sie mit der linken Hand keine Personen oder Lebensmittel. Die linke Hand wird in vielen Ländern als „unrein“ angesehen.“
Grundsätzlich stimmt das, uns ist aber nicht aufgefallen, dass darauf irgendjemand achtet.
Abschließend kann ich sagen, solange man sich vorher ein bisschen informiert hat und ein bisschen Toleranz für die fremde Kultur mitbringt, kann man gar nicht so viel falsch machen.
Ratschläge von https://www.nepal.de/Reiseinformationen/Verhalten-als-Reisender/
Hier findet ihr nochmal den kompletten Bericht:
Nepal Reisevorbereitung
Warum Nepal?
Kathmandu – die ersten Eindrücke
Kathmandu
Eine Hochzeit auf Nepalesisch
Bhaktapur
Chitwan Nationalpark
Pokhara
Trek nach Ghandruk
5 Gedanken zu “Nepal Reisevorbereitung – 6 Dinge die man beachten sollte”
In welcher Jahreszeit haben Sie Nepal besucht? Wir reisen in zwei Wochen und fragen uns, ob es dann auch noch so warm sein kann.
Ganz schöner und inspirierender Reisebericht, ohne Übertreibungen.
Hallo Eli,
wir waren Mitte Februar in Nepal. Nachts war es echt kalt, auch in den Städten, aber tagsüber in der Sonne sehr warm. Solange man nicht gerade auf die höchsten Gipfel steigt, merkt man, dass Nepal doch recht nahe am Äquator liegt. Der indische Dschungel ist ja auch nicht weit.
Vielen Dank für das Lob und viel Spaß in Nepal. Bringt viele tolle Erinnerungen mit.
Liebe Grüße
Sebastian
Spannender Artikel, ich verstehe allerdings noch nicht so ganz wo die Probleme sind ohne Guide wandern zu gehen. Was können denn da für Sicherheitsprobleme auftreten?
Hi!
Danke erstmal für dein Lob!
Nun zu deiner Frage:
Also zum einen, kann es immer zu Naturkatastrophen, wie dem Erdbeben 2015 und dem Annapurna Sandsturm 2014 kommen, die Trekker in gefährliche Situationen bringen. Gerade erst im Juli ist eine Rumänin, die alleine unterwegs war, auf einem Trek im Annapurnagebiet tot aufgefunden worden.
Zum anderen sind viele Routen durch das Erdbeben noch nicht oder nur schwer passierbar.
Die Guides kennen sich genau aus und können im Notfall auch Hilfe rufen. Zudem können sie sich in den teilweise entlegenen Bergdörfern verständigen. Dort sprechen nicht immer alle englisch.
Man kann natürlich auch ohne Guide wandern. Wenn man schon oft im Himalaya unterwegs war, kennt man sich auch vielleicht besser aus. Es gibt ja auch Treks verschiedener Schwierigkeitsgrade.
Die Unfälle, die aber leider immer wieder alleinreisenden Trekkern zustoßen, senden negative Signale an Touristen mit Sicherheitsbedenken. Für Nepal, für das der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen ist, ist das natürlich fatal.
Wir waren jedenfalls sehr zufrieden mit unserem Guide und würden auf jeden Fall wieder einen nehmen.
Danke für die ausführliche Antwort, ich werde mir diesen Post auf jeden Fall merken und darauf zurückkommen, wenn wir mal in Nepal sein sollten 🙂