Gleich am ersten Tag unserer Japan-Reise stand das Ghibli-Museum auf unserem Plan. Einerseits, weil ich ein großer Ghibli Fan bin und dort unbedingt hin wollte, und andererseits, weil man die Karten schon im Voraus bestellen muss und der erste Tag der einzige war, an dem noch Karten zu bekommen waren. Man kann die Tickets zwar auch an einem Automaten im Supermarkt vor Ort kaufen, aber wie gesagt, die Termine sind rar. Wir haben sie von Deutschland aus bei JTB bestellt. (Hier bekommt man auch den Rail-Pass)
Und so begann unsere Reise ins Zauberland. Wer Ghibli kennt, der versteht den Wink ;). Für alle anderen hier eine kurze Erklärung: Ich hatte es in meinem ersten Beitrag ja schon angerissen, das Ghibli-Museum ist ein Museum des Studio Ghibli, einem in Japan sehr bekannten Zeichentrickfilmstudio. Bekannte Werke sind „Mein Nachbar Totoro“, „Chihiros Reise ins Zauberland“, „Prinzessin Mononoke“ und „Das wandelnde Schloss“. Für Fans und Kenner ist das Museum ein echter Geheimtipp, für alle, die noch nie etwas von Ghibli gehört haben, ist es vielleicht eher weniger interessant.
Das Museum befindet sich in Mitaka, etwas außerhalb vom Zentrum Tokios, aber mit der Bahn von Shinjuku einfach zu erreichen. Vom Bahnhof in Mitaka aus, kann man entweder den Ghibli-Bus (den man sehr leicht durch seine Bemalung erkennt) zum Museum nehmen, oder die kurze Strecke zu Fuß gehen. Auf dem Weg zeigen einem immer wieder kleine Totoro-Schilder wo es lang geht. Am Museum selbst sitzt ein großer Totoro an der Kasse und begrüßt einen (natürlich keine echte Kasse, denn man kann, wie gesagt, die Tickets nur im voraus kaufen). Das Museum sieht von außen schon sehr fantasievoll und bunt aus. Auf dem Dach sieht man schon von Weitem den Roboter aus dem Film „Das Schloss im Himmel“ stehen. Leider darf man nur außen Bilder machen, innen soll man mit den Augen sehen und nicht durch die Kamera ;). Aber ich hoffe ihr könnt es euch durch meine Beschreibung ein bisschen vorstellen, natürlich möchte ich auch nicht zu viel verraten und damit den Zauber nehmen.
Was von außen schon fast futuristisch anmutet, sieht von innen eher viktorianisch aus. An der Rezeption tauscht man sein ausgedrucktes Ticket gegen ein Informationsheftchen und bekommt die Karten für das Mini-Kino, welche selbst kleine Filmschnipsel aus den Ghibli-Filmen sind.
Es gibt keine feste Route, man kann einfach beliebig erkunden. Unten gibt es einen Ausstellungsraum, in dem gezeigt wird, wie die Filme entstehen. Im Kino wird ein Kurzfilm gezeigt, der nur im Museum zu sehen ist. Am erstaunlichsten, sogar für Erwachsenen-Augen, war, dass überall kleine liebevolle Details zu finden sind. Es verstecken sich kleine Rußgeister, Totoros und andere Ghibli-Figuren in jedem kleinen Winkel, in Geländern, Schnitzereien, Wandbildern. Am allerschönsten fand ich die wunderschönen Buntglasfenser mit Szenen aus den Filmen, die das ganze Museum in ein buntes Licht hüllen. Im ersten Stock geht man durch mehrere kleine Räume, deren Wände voll gehängt sind mit Original-Zeichnungen, die zeigen, wie Figuren und Umgebungen entstanden sind. In einem Raum befindet man sich plötzlich im Innern des „Cat-Bus“ und kann selbst mal in die weichen Kissen sinken. Man kann mal im „Wandelnden Schloss“ Mäuschen spielen und durch kleine Fenster ins Innere blicken. Für die ganz Kleinen gibt es einen riesigen Plüsch-Cat-Bus, der beklettert werden darf (leider nur von den Kleinen, ich hätte auch gern mal gekuschelt xD). Natürlich gibt es auch einen Shop. Es gibt zwar überall Ghibli-Shops, aber im Museums-Shop bekommt man Einiges, das es sonst nirgends gibt (zu entsprechenden Preisen).
Ich hab meinen Kaufrausch eher in anderen Ghibli-Shops ausgelebt. Basti meinte, ich hab sie gerochen, denn ich hab in jedem noch so kleinen Winkel die Shops gefunden, in Kawagoe und sogar zwei in Kyoto. Für mich, mein persönlicher Himmel. Ich hätte am liebsten alles gekauft und musste des Öfteren gebremst werden.
Hier seht ihr mal ein paar meiner Errungenschaften. (Und ja, ich hab auch jede Menge Süßigkeiten kaufen müssen.)
Für uns war das Museum ein gelungener Auftakt, es war tatsächlich ein bisschen eine Reise ins Zauberland und ich kann es jedem, der die Filme kennt, wärmstens empfehlen.